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Heterogenität im Antwortverhalten bei Kundenzufriedenheitsbefragungen - ein bayesianischer Mixture-Modell-Ansatz

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Hardt, Nino:
Heterogenität im Antwortverhalten bei Kundenzufriedenheitsbefragungen - ein bayesianischer Mixture-Modell-Ansatz.
Ingolstadt, 2011. - 2, IX, 200 S.
(Dissertation, 2011, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Volltext

Kurzfassung/Abstract

Im Marketing und anderen Sozialwissenschaften ist die Anwendung von Strukturgleichungsmodellen zur Analyse von Kausalmodellen gängige Praxis. Ein gleichermaßen flexibler wie beliebter Ansatz zur Modellierung von Strukturgleichungsmodellen stellt das LISREL-Modell dar. Es besteht aus zwei Bestandteilen: 1) der Operationalisierung latenter Konstrukte durch Messmodelle sowie 2) einem Strukturmodell, welches Aussagen zu linearen Beziehungen zwischen endogenen und exogenen latenten Konstrukten abbildet. Beide Bestandteile lassen sich mittels eins Pfadmodells grafisch darstellen. Die Struktur eines solchen Pfadmodells muss dabei durch theoretische Annahmen begründet werden.
Bisherige Anwendungen des LISREL-Modells gehen stets von je einer einzigen kausalen Struktur aus. Die Modellierung von Heterogenität beschränkt sich dabei allerdings auf die Parameterausprägungen. Dazu werden beispielsweise hierarchische Modelle oder sogenannte Finite Mixture-Modelle eingesetzt.
Die vorliegende Arbeit erweitert die Modellierung von Strukturgleichungsmodellen in zweifacher Hinsicht: Es wird 1) Heterogenität der Skalenverwendung sowie 2) Heterogenität der kausalen Struktur modelliert und am Beispiel der Untersuchung von Kundenzufriedenheitstreibern demonstriert. Die Berücksichtigung konkurrierender Theorien durch die Modellierung heterogener Kausalstrukturen kann großen Einfluss auf die Schlussfolgerungen von Strukturgleichungsmodellen haben.
In der betriebswirtschaftlichen Praxis werden sehr häufig Zusammenhänge zwischen Teil- und Gesamtzufriedenheiten untersucht, um relevante Treiber von Zufriedenheit zu identifizieren. Eine Konzentration auf relevante Treiber von Zufriedenheit ermöglicht einen besseren Einsatz knapper Ressourcen. Der Erfolg von Unternehmen hängt daher auch von der Qualität der Analysen ab.
Werden Fragebatterien eingesetzt, sodass sich jeweils mehrere Fragen auf eine Teilzufriedenheitsdimension bzw. Domäne beziehen, so bieten sich Strukturgleichungsmodelle zur Analyse der Gesamtzufriedenheitstreiber an. Ziel solcher Modelle ist die Inferenz bezüglich des Strukturmodells – welches in diesem Fall den Zusammenhang von Gesamtzufriedenheit und Teilzufriedenheitsdimensionen beschreibt.
Diesem Treibermodell steht das Halo-Modell als konkurrierende Theorie gegenüber. Das Halo-Modell geht davon aus, dass alle Bewertungen sich durch einen Faktor – etwa dem Gesamteindruck bezüglich eines Produktes oder Services – erklären lassen. Die Teilzufriedenheitsdimensionen liefern in diesem Modell keinen eigenständigen Informationsbeitrag. Das Halo-Modell muss jedoch nicht auf alle Teilzufriedenheitsdimensionen zutreffen.
Es werden daher folgende Strukturmodelle bei der Untersuchung von Daten einer Zufriedenheitsbefragung berücksichtigt: 1) ein klassisches Treibermodell, 2) ein reines Halo-Modell sowie 3) ein Multiple-Indicator-Multiple-Causes Modell, in dem Treiber als „Causes“ und von der Gesamtzufriedenheit abgeleitete Teilbewertungen als „Indicators“ aufgefasst werden.
Die Untersuchung der Zufriedenheitsbewertungen von 283 Kunden bezüglich vier unterschiedlicher Pizzarestaurants legt nahe, dass alle drei untersuchten Kausalmodelle (und somit die zugrundeliegenden Muster des Bewertungsverhaltens) existieren. Ferner ändern sich Schlussfolgerungen über relevante Treiber der Gesamtzufriedenheit im Treibermodell, sodass Pizzarestaurantbetreibern die Investition in andere Aspekte ihres Services nahegelegt werden kann.

Weitere Angaben

Publikationsform:Hochschulschrift (Dissertation)
Schlagwörter:Verbraucherzufriedenheit; Bayes-Inferenz; Markov-Ketten-Monte-Carlo-Verfahren; Heterogenität; Strukturgleichungsmodell
Finite Mixture-Modell; Halo; MIMIC
MCMC; Bayesian inference; Finite mixture model; Customer satisfaction; Structural equation model
Institutionen der Universität:Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Betriebswirtschaftslehre > ABWL, Absatzwirtschaft und Marketing
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Dissertationen / Habilitationen
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:10240
Eingestellt am: 25. Jul 2012 12:31
Letzte Änderung: 02. Aug 2012 17:46
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/10240/
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