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Rechnungsanforderungen zur Erlangung des Vorsteuerabzugs - übertriebener Formalismus statt Missbrauchsbekämpfung?

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Krenzin, Andreas:
Rechnungsanforderungen zur Erlangung des Vorsteuerabzugs - übertriebener Formalismus statt Missbrauchsbekämpfung?
In: Deutsches Steuerrecht : DStR. 50 (23. November 2012) 47. - S. 2361-2366.
ISSN 0949-7676

Kurzfassung/Abstract

Der Rechnung kommt im System der Umsatzbesteuerung die Funktion zu, Informationen zur Durchführung eines zutreffenden Vorsteuerabzugs zur Verfügung zu stellen und dem Fiskus damit eine Überprüfung der Besteuerung zu ermöglichen sowie eine missbräuchliche Inanspruchnahme des Vorsteuerabzugs zu verhindern. Zudem ist das Innehaben einer ordnungsgemäß ausgestellten Rechnung die Voraussetzung, dass Unternehmer einen Vorsteuerabzug durchführen können. Die Finanzverwaltung legt an die Ordnungsmäßigkeit von Rechnungen zum Teil sehr hohe Anforderungen. Daher werden bei Außenprüfungen regelmäßig im Zuge von Umsatzsteuervoranmeldungen getätigte Vorsteuerabzüge rückgängig gemacht. Zwar besteht grundsätzlich die Möglichkeit durch eine Rechnungsberichtigung einen Vorsteuerabzug zu erlangen, allerdings entsteht daraus häufig ein Verzinsungsanspruch für den Fiskus. Ist eine Rechnungskorrektur nicht mehr möglich, entfällt der Vorsteuerabzug sogar endgültig. Für einen Unternehmer besteht damit stets das Risiko, dass aus rein formalen Gründen der Vorsteuerabzug versagt wird und die Vorsteuer zu tatsächlichen Kosten erwächst. Diese Rechtsfolge gilt selbst dann, wenn die Umsatzsteuer durch den leistenden Unternehmer ordnungsgemäß abgeführt wurde und damit überhaupt keine Notwendigkeit besteht, einen potentiellen Missbrauch zu verhindern oder zu ahnden. Um eine Versagung des Vorsteuerabzugs zu vermeiden, ist eine umfangreiche Prüfung der Eingangsrechnungen durch leistungsempfangende Unternehmer erforderlich. Somit resultieren aus den formalen Rechnungsanforderungen erhebliche bürokratische Aufwendungen für Unternehmen.
In dem Beitrag werden die formellen Voraussetzungen für einen Vorsteuerabzug analysiert und kritisch reflektiert. Zudem werden die Folgen als unzureichend angesehener Rechnungen und bestehende Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung oder Erlangung des Rechts auf Vorsteuerabzug beschrieben. Dabei wird insbesondere auf neuere Entwicklungen der Rechtsprechung eingegangen. Abschließend wird ein Vorschlag zur Reformierung des Umsatzsteuergesetzes entwickelt. Im Fall einer formal fehlerhaften Eingangsrechnung sollte der Nachweis ermöglicht werden, dass der leistende Unternehmer die Umsatzsteuer zutreffend erklärt und abgeführt hat. Mangels Gefährdung für das Steueraufkommen sollte dann der Vorsteuerabzug aus der formal fehlerhaften Rechnung nicht eingeschränkt werden. Durch diese einfache Maßnahme, könnte ein effektiver Beitrag zur Entformalisierung des Steuerrechts bewirktund Unternehmer dadurch von bürokratischen Lasten befreit werden.

Weitere Angaben

Publikationsform:Artikel
Schlagwörter:Umsatzsteuer, Rechnung, formelle Anforderungen, Rechnungsanforderungen, Gesetzentwurf
Institutionen der Universität:Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät > Betriebswirtschaftslehre > ABWL und Betriebswirtschaftliche Steuerlehre
Peer-Review-Journal:Nein
Verlag:Beck
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:12642
Eingestellt am: 04. Dez 2012 12:30
Letzte Änderung: 17. Mai 2016 17:35
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/12642/
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