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Pragmatist Animal Geographies : der Problemwolf aus einer transaktionistischen Perspektive

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Schröder, Verena:
Pragmatist Animal Geographies : der Problemwolf aus einer transaktionistischen Perspektive.
2018
Veranstaltung: Neue Kulturgeographie XV: Materie, Materialien, Methoden, 25.01.-27.01.2018, Freiburg.
(Veranstaltungsbeitrag: Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Vortrag)

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Volltext Link zum Volltext (externe URL):
https://kulturgeographie.org/

Kurzfassung/Abstract

Das vergleichsweise junge Forschungsfeld der (New) Animal Geographies hat sich im englischsprachigen Raum bereits als kreative und dynamische Subdisziplin innerhalb der Humangeographie etabliert. In der deutschsprachigen Diskussion spielt das Thema z.B. mit der Rückkehr von Beutegreifern wie dem Wolf, der Ausbreitung des Bibers oder der Wiederansiedlung von Luchsen und Wisents und den damit verbundenen Konflikten zwar eine praktische Rolle, geographisch-wissenschaftliche Arbeiten hierzu befinden sich allerdings (noch) in der Unterzahl. Bezugnehmend auf die Debatte um eine Rematerialisierung humangeographischer Forschung, weist das Forschungsfeld eine Reihe von interessanten Diskussionspunkten auf und ist damit ein wichtiger Vertreter des materialist turn bzw. return (Whatmore 2006) geworden. Mit dem Konzept "nonhuman charisma" (Lorimer 2007) oder der Diskussion über das Mikrobiom als Zeichen für die Verwobenheit zwischen Mensch und Tier (Lorimer 2017) bringt die Disziplin neue und spannende Perspektiven in den Diskurs mit ein und auch in methodischer Hinsicht werden jüngst Versuche unternommen, weniger anthropozentrisch und stärker inklusiv und performativ zu arbeiten. Der vorgeschlagene Beitrag diskutiert die Debatte um Mensch-Wolf-Konflikte am Beispiel der Calanda-Region (CH) vor dem Hintergrund eines pragmatischen Transaktionskonzeptes (Dewey & Bentley 1949; Steiner 2014). Demzufolge werden sowohl Menschen als auch Tiere als Organismen und zeitlich sowie räumlich ausgedehnte Ereignisse verstanden, die über Erfahrungen bzw. Transaktionen in Form von Gefühlen, Sinnlichkeit und Ästhetik mit ihrer Mitwelt in Verbindung treten. Sowohl Menschen als auch Wölfe haben demnach Handlungs- und Wirkungsmacht (agency) und beeinflussen und definieren sich in ihren kulturellen Praktiken gegenseitig. Eine solche Betrachtungsweise hebt die hierarchische Trennung zwischen Kultur und Natur, zwischen Sinn und Materie auf und sieht Mensch und Wolf als gleichberechtigte, soziale Akteure und Produzenten von Wissen. Im Hinblick auf die in der Untersuchungsregion und auch darüber hinaus anhaltende (politische) Diskussion über nicht-scheue Wölfe, abnormales Wolfsverhalten und sogenannte "Problemtiere", liefert der pragmatisch-transaktionistische Ansatz zudem einen kritischen Blick auf diese Begrifflichkeiten und fragt in diesem Zusammenhang nach den Rahmenbedingungen und (menschlichen) Handlungen, die das Agieren der Wölfe letztlich beeinflussen.

Weitere Angaben

Publikationsform:Veranstaltungsbeitrag (unveröffentlicht): Kongress/Konferenz/Symposium/Tagung, Vortrag
Institutionen der Universität:Mathematisch-Geographische Fakultät > Geographie > Arbeitsgruppe Humangeographie
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:21115
Eingestellt am: 06. Feb 2018 10:02
Letzte Änderung: 06. Feb 2018 10:02
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/21115/
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