Suche nach Personen

plus im Publikationsserver
plus bei BASE
plus bei Google Scholar

Daten exportieren

 

Agonale Spiele in Juli Zehs Romanen Spieltrieb (2004) und Schilf (2007)

Titelangaben

Verfügbarkeit überprüfen

Dziudzia, Corinna:
Agonale Spiele in Juli Zehs Romanen Spieltrieb (2004) und Schilf (2007).
In: Standke, Jan (Hrsg.): Schriftstellerin, Juristin, Zeitgenossin : das Werk Juli Zehs in literaturdidaktischer Perspektive. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2020. - S. 43-62. - (Beiträge zur Didaktik der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ; 5)
ISBN 978-3868218527

Kurzfassung/Abstract

In Juli Zehs Romanen Spieltrieb und Schilf stehen nicht nur Verbrechen im Vordergrund, sondern die Charaktere werden zudem moralischen Dilemmata ausgesetzt. In Schilf sieht sich ein Vater mit der Frage konfrontiert, ob ein Mord gerechtfertigt ist, um seinen entführten Sohn zu befreien. In Spieltrieb wird eine geheime Filmaufnahme, die einen Sportlehrer beim Sex mit seiner minderjährigen Schülerin zeigt, genutzt um diesen Lehrer fortan zu erpressen, das Verbrechen fortzusetzen. In den Romanen werden die Dilemmata in Form von Spielen eingeführt, mit einem Regel-Set, das die Charaktere des Romans zu Spielfiguren macht. Die Erpressungen fungieren als initiierendes Moment, die Charaktere werden im fiktiven Konstrukt der Narration gegeneinander 'ausgespielt'. Dieses ästhetische Prinzip der agonalen Spiele, zusätzlich zu einem ausgreifenden intertextuellen Spiel mit der literarischen Tradition, wirkt als Rahmen, in dem ethische Fragen und Diskussionen simuliert werden. Dies trifft zudem auf die juristische Ebene, in den Romanen verkörpert von Richterinnen und Kommissaren, die als davon überfordert gezeigt werden, die sich ihnen präsentierenden Verbrechen aufgrund der spezifischen Dilemma-Situationen auf einer moralischen Ebene zu bewerten bzw. auf einer juristischen darüber zu richten. Am Ende der beiden Romane wird unabhängig davon jeweils zum Gewinner, wer die gegeneinander gerichteten Positionen aufgibt. Das agonale Konstruktionsprinzip wird zugunsten eines kommunikativen und letztlich ethischen Prinzips aufgelöst, so wie es am Ende in Schilf heißt: „Zu jedem Ich gehört ein Du.”

Weitere Angaben

Publikationsform:Aufsatz in einem Buch
Schlagwörter:Juli Zeh
Spieltrieb
Schilf
Intertextualität
Spieltheorie
Sprache des Eintrags:Deutsch
Institutionen der Universität:Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Germanistik > Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Begutachteter Aufsatz:Ja
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:25342
Eingestellt am: 19. Okt 2020 14:25
Letzte Änderung: 04. Okt 2021 17:20
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/25342/
AnalyticsGoogle Scholar