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Pluralität und Quantifikation im Sprachvergleich zwischen dem Deutschen und Türkischen

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Durmus, Nihal:
Pluralität und Quantifikation im Sprachvergleich zwischen dem Deutschen und Türkischen.
2009. - 350 S.
(Dissertation, 2009, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)

Volltext

Kurzfassung/Abstract

Das Thema dieser Dissertation ist Pluralität und Quantifikation im Sprachvergleich zwischen dem Deutschen und Türkischen. Im Besonderen geht es um die Syntax und Semantik der Numerusverwendung im nominalen Bereich. Im ersten Kapitel wird eine Literaturschau zum Themengebiet Pluralität und Quantifikation gegeben. Es folgen einige theoretische Überlegungen zum Sprachvergleich. In den beiden nächsten Abschnitten werden zentrale Begriffe aus der Kontrastiven Linguistik und der Sprachtypologie betrachtet. Im zweiten Kapitel geht es um die Methodik und das Verfahren des Sprachvergleichs. Im Fokus des dritten Kapitels stehen Merkmale des Türkischen. Hierin wird einer Art „Kurzgrammatik“ ein Überblick zur türkischen Sprache gegeben. Die angeführten Themenbereiche – Phonologie, Morphologie, Syntax – werden grundsätzlich mit Blick auf typologische Merkmale behandelt. Daran anknüpfend werden wesentliche Unterschiede zwischen dem Deutschen und Türkischen erarbeitet. Das vierte und fünfte Kapitel bilden den Kern der Untersuchung. Vorderhand wird die Wortklasse der Substantive einer näheren Analyse unterzogen, wobei allgemeine Charakteristika und Wortklassenmerkmale analysiert werden. Im zweiten Abschnitt wird die Syntax der Numerusverwendung im nominalen Bereich behandelt. Zunächst erfolgt eine „funktional-typologische Charakterisierung“ der Kategorie Numerus. Hierbei werden formale, semantische und pragmatische Aspekte der Numerusverwendung betrachtet. Im Anschluss daran werden die Varianzparameter im Türkischen und Deutschen ermittelt und in beiden Sprachen belegt. Unterschiede zwischen dem Deutschen und Türkischen ergeben sich dabei besonders im formalen Bereich. Beide Sprachen verfügen über zwei Numeruskategorien (Singular / Plural), wobei der grammatische Ausdruck der Kategorie Numerus im Türkischen der agglutinierenden Flexion folgt, während das Deutsche der fusionierenden Flexion unterliegt. Der Plural stellt in beiden Sprachen eine markierte Kategorie dar. Im dritten Abschnitt geht es um die Semantik der Numerusverwendung. Die türkische Sprache weist in diesem Zusammenhang eine Besonderheit in der unterschiedlichen morpho-syntaktischen Handhabung der Kategorie „Vielzahl“ bei der Verwendung von Pluralformen auf. So treten Massennomen im Plural und singularische Nomen in „transnumeralisierender“ Funktion auf. Im Unterschied zum Deutschen, das mehrere „overte Realisierungen von Pluralität“ in der NP aufweist, besteht in der türkischen NP keine Numeruskongruenz zwischen Kopfsubstantiv und Begleitwörtern. Das Türkische weist kein grammatisches Genus auf. Zur Bezeichnung der Definitheit einer NP dienen im Deutschen Determinantien, v. a. Artikel (definiter und indefiniter Artikel) und Demonstrative. Im Türkischen wird die Kategorie der Definitheit durch äquivalente Ausdrucksmittel bzw. Konstruktionen enkodiert, d. h. Demonstrative, Possessivkonstruktionen, Wortfolge, Kasus (Akkusativ/Genitiv) und Numerus. Das übergreifende Prinzip in den grammatischen Ausdrucksmitteln der türkischen Sprache bildet das Konzept der Ökonomie. Im Gegensatz zum Deutschen weist das Türkische auch non-numerische (Vagheit / Intensifikation) Verwendungen des Plurals auf. In Kapitel fünf werden weitere Aspekte der Pluralsemantik und Quantifikation im Deutschen und Türkischen beleuchtet. Im Besonderen stehen Numeralkonstruktionen, definite und indefinite NPn, Quantoren und Determinatoren, Generizität und artikellose NPn sowie die kollektive und distributive Quantifikation im Fokus der Analyse.

This dissertation treats the topic of Plurality and Quantification in Language Contrast between German and Turkish. In particular the subject matter is the syntax and semantics of number marking in the nominal domain. The first chapter comprises a survey of the linguistic literature on plurality and quantification. This is followed by some theoretical considerations on language contrast. The next two sections treat the central notions of contrastive linguistic and language typology. The second chapter is concerned with the methodology and the treatment of language contrast in this paper. The third chapter comprises prominent features of the Turkish Language. The subject areas of phonology, morphology and syntax are treated with respect to language typology. Following up substantial differences between German and Turkish are worked out. The fourth and fifth chapters represent the core of the subject matter of the dissertation. In the first part the word class of nouns is examined whereby general characteristics and word class features are analyzed. The next section treats the syntax of number marking in the nominal domain. Subsequently a functional typologically based characterization of the category of number is given wherein formal, semantic and pragmatic aspects of number marking are considered. In the next part the variance parameters between Turkish and German are determined and documented in both languages. Differences between German and Turkish unfold in particular in the formal domain. Both languages possess two number categories (singular / plural) whereby the grammatical expression of number adheres to agglutinative morphology in Turkish whilst German follows fusional morphology. The plural is a marked category in both languages. The next section treats the semantics of number marking. The Turkish Language shows in this context a peculiarity in the different morpho-syntactic treatment of the category multiplicity in the use of plural forms. Mass nouns can be used in the plural and singular nouns occur to have transnumeral functions. In contrast to German that shows multiple realizations of the category of number in the NP, there is no agreement between the head noun and the modifiers in the NP in Turkish. Furthermore the Turkish Language does not have a grammatical genus. The marking of definiteness in the German NP is fulfilled by determinatives, especially the definite and indefinite article and demonstratives. In Turkish the category of definiteness is encoded with equivalent constructions and other means of expression, i.e. demonstratives, possessive constructions, word order, case (accusative/genitive) and number. The governing principle in the grammatical means of expression in the Turkish Language is the concept of economy. In contrast to German Turkish also exhibits non-numerical (vagueness / intensification) uses of number. In chapter five other aspects of plural semantics and quantification in German and Turkish are highlighted. The focus is on numeral constructions, definite and indefinite NPs, quantifiers and determiners, genericity and bare NPs as well as collective and distributive quantification.

Weitere Angaben

Publikationsform:Hochschulschrift (Dissertation)
Zusätzliche Informationen:Überarb. Fassung [der Orig.-Diss.] 2008
Institutionen der Universität:Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Germanistik > Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät > Dissertationen / Habilitationen
Titel an der KU entstanden:Ja
KU.edoc-ID:6092
Eingestellt am: 03. Mai 2011 08:14
Letzte Änderung: 05. Mai 2011 10:31
URL zu dieser Anzeige: https://edoc.ku.de/id/eprint/6092/
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