Eidos : Rudolf Borchardt zwischen Benedetto Croce und Aby Warburg

Kurzfassung/Abstract

Während in der bisherigen Rezeption immer die Isolation des Dichters, Übersetzers, Essayisten und Redners Rudolf Borchardt (1877-1945) im literarischen Leben der Epoche hervorgehoben wurde, versuchen die in diesem Band versammelten Studien, den historischen Ort von Borchardts Gestalt und Werk im Zusammenhang von Poesie, Wissenschaft und Politik der ersten Jahrhunderthälfte zu bestimmen. Der Band zeigt, auf welch vielfältige Weise Borchardt mit zentralen Strömungen der Moderne verbunden war und wie intensiv der Austausch - in Anziehung wie Abstoßung - mit zahlreichen Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern seiner Zeit gewesen ist. Die Rekonstruktion des Geflechts der historischen Bezüge, in dessen Zentrum Borchardt stand, ermöglicht eine differenzierte Beschreibung seiner poetischen Konzeptionen im Zusammenhang der literarischen Moderne, seiner wissenschaftlichen Entwürfe im wissenschaftsgeschichtlichen Kontext, seiner politischen Absichten und Irrtümer im politischen Kräftespiel der Epoche. Der Herausgeber ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1989-1995 war er Präsident der Rudolf-Borchardt Gesellschaft.